Wenn ich auf den Straßen Deutschlands unterwegs bin, liegt es mir meistens fern zu sagen: „So, und für die Strecke jetzt lege ich mir mal diese Platte auf.“ Im Ernst: Das, was Wikipedia „Retro-Jazz“ nennt, beginnt hier halt direkt mit Alphaville. Und wer den Film kennt und zumindest eine Ahnung von Roxy Music hat, weiß: Das ist harter Tobak, gerade wenn du in den Vororten deutscher Großstädte unterwegs bist. Oder im Zug von, sagen wir, Dorsten nach Duisburg sitzt.
Bitter-Sweet begegnet mir also oft eher zufällig, und das auf zweierlei Weise: Entweder kommt das Album einfach nach einem anderen Stück Musik (laut Playlist derzeit der Alter-Ego-Remix von Autobahn 66 von Primal Scream – was dann auch besonders ist) oder dann, wenn ich die Kopfhörer mal spontan abgelegt habe und nach einiger Zeit wieder aufnehme. Und dann denke ich: „Oh, soll wohl so sein.“ Und kann kaum fassen, was das für ein Stück Musik ist.
Newtown, die Variante von Dance Away, Sea Breezes, Boys and Girls – alles Killer. Diese unfassbar amerikanisch glattbügelnde Lexikon-Seite spricht theoretisch dieselbe Sprache wie dieses sehr englisch-europäische Werk. Macht aber deshalb noch lange nicht klug.